Biografie
Geprägt durch sein Studium an der Werkakademie Kassel unter Hans Leistikow (1892–1962), einem Pionier des Grafikdesigns in Deutschland, konnte Hans Hillmann als Illustrator wie als Plakatgestalter schnell erste Erfolge feiern. Seine Arbeiten erhielten internationale Auszeichnungen und wurden zahlreich publiziert und ausgestellt. 1961 wurde er selbst zum Professor in Kassel und prägte ganze Generationen von Studierenden. In chronologischen Stichpunkten wird die lange und vielfältige Karriere von Hans Hillmann nachgezeichnet.
1925
Geboren am 25. Oktober in Nieder-Mois/Schlesien.
1942
Einzug zur Wehrmacht und Kriegsdienst an der Ostfront. Verwundung am linken Handgelenk. Anschließende Verwendung bei den Gebirgsjägern im Balkan.
1945–1947
Flucht vor russischer Kriegsgefangenschaft in die britische Besatzungszone, wo er bis 1947 als Dolmetscher eingesetzt wurde.
1948/49
Studium an der Staatlichen Schule für Handwerk und Kunst, Kassel.
1949—1953
Studium an der Staatlichen Werkakademie, Kassel bei Prof. Hans Leistikow und Prof. Kay H. Nebel.
1953
Tätigkeit als freiberuflicher Grafiker in Kassel und Köln.
1955—1975
Zusammenarbeit mit Neue Filmkunst Walter Kirchner. Entwurf von rund 150 Filmplakaten sowie zahlreichen weiteren Werbedrucksachen.
1956
Umzug nach Frankfurt am Main.
ab 1957
Zahlreiche Auszeichnungen beim nationalen und internationalen Wettbewerben u.a. Das beste deutsche Plakat, Typomundus, Grafik Design Deutschland, 100 Beste Plakate.
1958
Gründungsmitglied bei novum – Gesellschaft für neue Grafik mbH. Ausstellung German Posters of Today, Dublin, Bagdad und Neu Delhi. Ausstellung auf der Photokina, Köln.
1959
Lehrauftrag an der Staatlichen Werkakademie, Kassel.
1960
Beteiligung an der Triennale, Mailand.
1961
Aufnahme in die Alliance Graphique Internationale (AGI), in den Bund Deutscher Gebrauchsgrafiker und in den Deutschen Werkbund. Ausstellungen in Chicago und New York.
1961
Professur für Grafik an der Hochschule für Bildende Künste (später Universität), Kassel.
1962
Auszeichnung mit dem Grand-Prix-Toulouse-Lautrec für vier Filmplakate.
1963
Beteiligung an der documenta III. Erster Preis beim Plakatwettbewerb Kieler Woche und Gestaltung der Gesamtwerbung.
1966
Teilnahme an der ersten internationalen Plakatbiennale Warschau, dort zweiter Preis und Silbermedaille für das Plakat Kieler Woche. Erster Preis der Cinema 16 Society, Colombo für Filmplakate.
1968—2003
Mitglied des Kunstbeirats der Deutschen Bundespost/Deutsche Post.
1972
Beteiligung an der Biennale Venedig im Rahmen der Ausstellung »Experimental Graphic Design«.
1975
Prix d’Honneur du Comité de Direction de L‘Exposition Internationale d’Affiche Artistique de Cinéma, Paris.
1979
Mitorganisation der Ausstellung Plakate der Kasseler Schule, Frankfurter Kunstverein.
1982
Veröffentlichung der Erstausgabe von Fliegenpapier. Silbermedaille für Illustration des Art Directors Club Deutschland.
ab 1984
Illustration diverser Bücher, u.a. für den Eichborn Verlag, Hoffmann und Campe sowie den Insel Verlag.
1989
Einzelausstellung »Hillmann: Plakate, Zeichnungen, Aquarelle«, Kasseler Kunstverein.
1992
Goldmedaille für Illustration des Art Directors Club New York.
1994
Ernennung zum Ehrenmitglied des Art Directors Club Deutschland.
2000
Ausstellungen »Die Poesie des Konkreten – Plakate und Grafik der Kasseler Schule in Berlin und 50 Jahren Italienisches und Deutsches Design« in Bonn.
2004
Gastdozent an der Tongji-Universität, Shanghai.
2005
Einzelausstellung »Haltmale – vom Plakat zum Bild-Roman« im Klingspor-Museum, Offenbach. Weitere Einzelausstellungen in der Neuen Sammlung, Nürnberg und in der Galerie Streitenfeld, Oberursel.
2006
Ausstellung »Hans Hillmann: Plakate in der Galeria Sztuki«, Wozownia, Polen.
2007
Ausstellung »FilmKunstGrafik« im Filmmuseum Düsseldorf und im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main.
2013
Umfangreiche Einzelausstellung »Der Titel wird im Bild fortgesetzt« im Deutschen Plakat Museum, Museum Folkwang in Essen.
2014
Tod am 4. Mai im Alter von 88 Jahren in Frankfurt am Main. Posthume Ausstellung in der Kemistry Gallery, London.